Camins del Priorat 2021
D.O.Q. Priorat
(Katalonien)
- Neu
Alvaro Palacios ist einer der berühmtesten Winzer Spaniens, einer der international renommiertesten und derjenige, der die Revolution der Weinherstellung, die Spanien seit den 1980er Jahren erlebt, am besten repräsentiert. Heute führt er sein kleines Königreich des Weinbaus im legendären Weinbaugebiet D.O.Q. Priorat. Von hier gehen einige der begehrtesten und prestigeträchtigsten Weinmarken Spaniens hervor, wie Finca Dofí, Les Terrasses oder L' Ermita – der Spitzenwein des Weinguts und Wahrzeichen des Priorats weltweit.
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Zweifellos liegt hinter jedem großen Wein eine große Vergangenheit. Und hier ist einer der Hauptpersonen Alvaro Palacios, ein junger Mann, der im Familienweingut in Alfaro (La Rioja) im Priorat geboren wurde.
Alvaro Palacios ist der Sohn einer großen und traditionellen Familie von fünf Generationen riojanischer Winzer. Er ist der siebte von neun Brüdern, studierte Önologie an der Universität von Bordeaux unter der Leitung von Jean Pierre Moueix und absolvierte sein Praktikum bei einigen der renommiertesten Weinbaubetriebe der Welt, darunter Château Pétrus, das René Barbier ihm zur Verfügung stellte.
Dort lernte er, was einen „großen Wein“ ausmacht, sein stets klösterlicher Ursprung und sein fast mystischer Ausdruck. Auch reiste er nach Napa Valley und nahm die Begeisterung wahr, die das kulturelle Erbe in der Neuen Welt auslöste, und was man von Spanien wegen seiner historischen und weinbaulichen Bedeutung erwartete.
Die familiären Meinungsverschiedenheiten über die Weinherstellung in der Familienkellerei führten jedoch dazu, dass Alvaro Palacios das Familienunternehmen verließ und sich anderen Aufgaben widmete, ohne dabei die Welt des Weins aufzugeben.
Durch seine Handelstätigkeit traf er 1989, mit nur 24 Jahren, wieder auf René Barbier, einem ehemaligen Mitarbeiter des Familienunternehmens Palacios. Dieser schlug ihm vor, sich einer Gruppe anzuschließen, die aus verrückten Fanatiker wie José Luís Pérez, Carles Pastrana und später Daphne Glorian bestand, um große klassische Weine in diesem Gebiet zu erzeugen, das so abrupt wie isoliert und rückständig war, aber über eine lange und vor allem über eine klösterliche Weinbautradition verfügte.
Alvaro Palacios ließ sich von den klösterlichen Weinen verführen und konnte sich erst nicht zwischen dem Priorat und dem Bierzo entscheiden. Schließlich nahm er aber die Herausforderung des Priorats an, obwohl er 1999 zusammen mit seinem Neffen Ricardo Pérez sein Weinbauprojekt in Bierzo startete.
Alvaro Palacios war der Jüngste des Triumvirats, weshalb ihn seine Kollegen „der Delphin“ nannten. Nach diesem Spitznamen wurde später einer seiner berühmtesten Weine benannt: der Clos Dofí, heute Finca Dofí.
Zu dieser Zeit besaß Alvaro kein Geld, um das Projekt zu starten, verkaufte deshalb sein Motorrad und erwarb einen Weinberg, den er Finca Dofí taufte.
Seine Philosophie war es, Weine zu produzieren, aber nicht zu verkaufen. So begann er die Zusammenarbeit mit Magreñán, der Küferei seines Heimatdorfes und mit dem Verkauf von Fässern.
Er reiste drei Jahre lang mit Gebrauchtwagen durch Spanien und Frankreich, und alles, was er verdiente, investierte er im Priorat, wo er die Wochenenden damit verbrachte, den Weinberg zu pflegen, bis er 1992 beschloss, im Priorat zu leben. Das war der Moment, als er Les Terrases auf den Markt brachte, einen Cuvée im Rioja-Stil.
Im Jahr 1993 stieß er auf den Weinberg L'Ermita, kaufte ihn und erzeugte einen Wein, der nur 100 € kostete. Dieser war damals der teuerste in Spanien, eine Position, die er bis zum erscheinen des Pingus 1999 innehatte.
So begann ein Abenteuer, das darin bestand, den alten Ruhm des Priorats wiederzuerlangen und die klösterlichen Rotweine, die konzentriert und robust waren, im Stil der neuen Marktnachfrage zu keltern.
Sie kauften und erholten einige hundertjährige Garnacha-Weinberge, pflanzten neue Weinberge mit Cabernet Sauvignon, Merlot und Syrah auf steilen Terrassen, errichteten bescheidene Weingüter, einige von ihnen teilten sie sich. Sie setzten auf gute französische Eichenfässer und begannen mit kleinen Produktionen von äußerst ausdrucksstarken Weinen, mit starker Persönlichkeit, geprägt von der Armut des Bodens, dem rauen Klima und dem Geschmack des Terroirs.
Und zur Person selbst: Alvaro Palacios hat zahlreiche Auszeichnungen und Anerkennungen erhalten. Vor kurzem aber, im Jahr 2016, erhielt er in Düsseldorf die einzigartige und prestigeträchtige Auszeichnung, mit der jedes Jahr die Weinproduzenten des „Institute of Masters of Wine“ und der britischen Zeitschrift „The Drinks Business“ jemanden aus den eigenen Reihen für den geleisteten grundlegenden Beitrag auszeichnen. Alvaro Palacios reiht sich damit in eine außergewöhnliche Namensliste ein, zu der Egon Müller von Egon Müller Scharzhof (2015), Anne-Claude Leflaive von Domaine Leflaive (2014), Paul Draper von Ridge (2013), Peter Gago von Penfolds (2012) und Peter Sisseck von Dominio de Pingus (2011) gehören.
Arbeitsphilosophie
Im Jahre 1979 wurde eine Reihe von Weinbergen in diesem Gebiet mit traditionellen und ausländischen Rebsorten neu bestockt. Obwohl der Fokus der Weinkellerei Palacios auf der autochthonen Garnacha liegt, werden auch andere Rebsorten wie Cariñena, Cabernet Sauvignon oder, experimentell, die Touriga Nacional angebaut. Derzeit verfügt das Weingut über etwa 30 Hektar Rebfläche in der berühmten Gemeinde Gratallops, 17 davon sind terrassenförmig angelegt und die restlichen 13 in Form der im Priorat traditionellen „Costers“. Die Garnacha ist mit 16 Hektar die häufigste Rebsorte, gefolgt von der Cariñena mit 6,5 ha, Cabernet Sauvignon mit 3 ha, Syrah mit 3,5 ha und Merlot mit 1 ha.
Das Gebäude des ehrgeizigen Weinguts wurde im modernen Stil gebaut, großzügig, hell und lichtdurchlässig. Im Inneren besticht der spektakuläre Verkostungsraum in Form eines unterirdischen Fasses. Das neue Weingut befindet sich am Stadtrand von Gratallops und wurde von dem Architekten Jesus Manzanares entworfen, der auch Enate und Pago de Capellanes gestaltet hat. Es das reinste Spektakel an Modernität und Licht und umfasst die Tradition der Bottiche aus neuer Eiche für die Gärung bei kontrollierter Temperatur und einen spektakulären Fasskeller nach dem reinen Stil der berühmtesten Schlösser von Bordeaux.
Der Stil der frühen Weine von Alvaro Palacios sorgte auf den Märkten wie den Vereinigten Staaten und der Schweiz für Furore, dank der Trend setzenden Kraft des Gurus Robert Parker, denn diese Weine waren enorm bedeckt, kraftvoll, konzentriert und mit der unverwechselbaren Mineralität der Schieferböden der Region.
Daher entwarf Alvaro Palacios eine Weinreihen mit Les Terrasses als Grundwein, gefolgt von Finca Dofí und dem Spitzenwein der Weinreihe L'Ermita. Doch im Laufe der Jahre veränderte sich die Marktnachfrage und damit auch die Weine von Alvaro Palacios.
Als der frische und fruchtige Camins del Priorat mit dem Jahrgang 2007 auf den Markt kam, öffnete dies den Markt für Prioratweine mit sehr erschwinglichen Preisen. Dazu kam der zusätzlichen Anreiz, dass dieser Wein von keinem anderen als dem Hersteller des teuersten Weins der D.O.Q. Priorat selbst erzeugt wurde.
In dieser Zeit kam auch Gratallops auf den Markt, der die neue Bezeichnung „Vi de la Vila“ (Dorfwein) aufnahm. Dies war einer der ersten ernsthaften Versuche in Spanien, das Territorium abzugrenzen und den Charakter der verschiedenen Gemeinden (Dörfer) innerhalb des D.O.Q. Priorats zu definieren.
Aber dieser Trend hat auch andere Weine des Sortiments durchtränkt, vor allem den Finca Dofí, der seit dem Jahrgang 2012 hauptsächlich aus Garnacha mit einem Hauch Cariñena hergestellt wird. Oder der L' Ermita, der sich zu einem fast reinen Garnacha entwickelt hat, aber auch etwas Cariñena und weißen Trauben enthält, die kaum 1 % des Cuvées ausmachen.
So sind die aktuellen Priorat-Weine von Alvaro Palacios definitiv weniger strukturiert, aber viel ausdrucksvoller und trinkbarer seit ihrer Markteinführung. Es liegt auch an der neuen Linie der aktuellen und modernen Verbrauchermärkte, die den Charakter der Herkunft, der Rebsorte, des Terroirs und sogar der Nacktheit des Weins mehr schätzen.
Die Weine von Alvaro Palacios
Camins del Priorat wird aus den Rebsorten Garnacha 50 %, Cabernet Sauvignon 20 %, Cariñena 15 %, Syrah 10 % und Merlot 5 % gekeltert. 6 Monate lange Alterung in Fässern und Bottichen aus französischem Eichenholz. Die Weinberge, die zwischen 10 und 40 Jahre alt sind, stammen aus den Gemeinden Gratallops, Porrera, Torroja, Les Vilelles, Bellmunt, El Molar, El Lloar und Poboleda. Sie werden auf steilen Hängen und Terrassen mit verschiedenen Ausrichtungen angebaut, auf 350 bis 600 Meter Höhe, auf Schieferböden (Llicorella) mit laminarer Struktur. Es handelt sich um einen Wein von mittlerer Schicht und kirschroter Farbe. Aromen von reifen roten Früchten, Kakao und einem Hauch Süßholz. Am Gaumen umhüllend und üppig, mit guter Säure und Tanninen von reifen Früchten. Frischer und langer Abgang.
Gratallops Vi de Vila wird zu 85 % aus Garnacha und 15 % Cariñena hergestellt. Die Trauben stammen aus sechs Weinbergen der Gemeinde Gratallops, 8,5 Hektar, die an sehr steilen Hängen angebaut werden und nach Norden und Osten ausgerichtet sind. Sie befinden sich auf 300-400 Meter über dem Meeresspiegel, mit einem Alter von zwischen 15 und 70 Jahren. Der Wein hat 16 Monate in Eichenfässern verbracht.
Les Terrasses ist ein Wein, der aus 55 % Garnacha und 45 % Cariñena hergestellt wird. Die Trauben stammen von 60 und 90 Jahre alten Reben. Der Wein wurde 12 Monate lang in französischen Eichenfässern gelagert, 20 % davon neu und der Rest von 1, 2 und 3 Jahren. Es ist ein Wein von kirschroter Farbe, mit balsamischen Noten, würzig, Vanille, Tabak und reifen Früchten; sehr gut strukturiert, schmackhaft, mit frischem Obst, samtigen Tanninen und genug Säure, die seine große Frische bewahren.
Finca Dofí wird aus den Trauben der Sorten Garnacha 96 % und Cariñena 4 % hergestellt, aus Finca Dofí: Camp d´en Piqué, la Baixada und Coll de Falset. Der Wein alterte 16 Monate in Eichenfässern. In der Nase Noten von geröstetem Kaffee, Tiramisu, Kakao, Muskatnuss, Vanille und Zigarrenkiste, zusammen mit reifen Früchten wie Johannisbeeren und Heidelbeeren. Er ist ein feiner, eleganter Wein mit vielen Nuancen. Kraftvoller Eintritt in den Mund, fleischig, füllig und voluminös, mit einer guten Portion an reifen Früchten und einem sehr lebhaften Tannin.
L'Ermita ist ein Wein, bei dem – genauso wie bei den anderen Weinen – die Anteile der verwendeten Trauben je nach Lese variieren. Seine wichtigster Bestandteil ist jedoch die Garnacha, sogar mit 90 %, neben Carinyena oder Samsó mit 8 % und einigen weißen Rebsorten, darunter die Garnacha Blanca. Er verbrachte 16 Monate in französischen Eichenfässern. Der Weinberg Finca L' Ermita befindet sich in Gratallops, 1,4 Hektar, auf einem sehr steilen Hang, der nach Norden und Osten ausgerichtet ist, zwischen 400 und 500 Meter über dem Meeresspiegel, und mit Weinstöcken, die zwischen 86 und 106 Jahren alt sind. Die Böden bestehen aus Schiefer (Llicorella) von laminarer Struktur, die diagonal von einem Sandsteinfelsen durchzogen wird. L'Ermita 2013 erzielte ganze 100 Punkte in der Liste des amerikanischen Gurus Robert Parker. Er hat eine Komplexität voller roter Früchte in Kompott, Aroma von Licorella und süßen Gewürzen, Anklänge von Lavendel sowie Geschmackseindrücke, die zwischen dem mineralischen und fruchtigem liegen. Am Gaumen ist er frisch, mit einer außergewöhnlichen Säure, sehr mineralisch.