Château Monbousquet

Gérard Perse stammt aus bescheidenen Verhältnissen und wurde nicht in die Welt des Weins hineingeboren. Sein Engagement und seine Begeisterung haben ihn jedoch weit gebracht. Von Beruf Maler, änderte sich sein Leben 1977, als er ein Obst- und Gemüsegeschäft kaufte. Acht Jahre später gehörte ihm die Supermarktkette Champion. Hier begann er mit dem Einkauf von Wein für die Supermärkte und lernte so viel von den Winzern, von denen er kaufte, dass er 1993 das Château Monbousquet in Saint-Emilion erwarb, mit der Absicht, seine eigenen Weine zu erzeugen. Das ist ihm nicht schlecht bekommen, denn er besitzt heute fünf Weingüter in Bordeaux, darunter das ausgezeichnete Premier Cru Classé B Château Pavie. Und obwohl einige ihn abwertend als neureich bezeichnen, weil er Jaguars, Immobilien oder andere protzige Luxusartikel besitzt, so ist es doch bewundernswert, dass er es vom Gemüseverkauf zum Weinimperium geschafft hat.

Das Château Monbousquet kennzeichnet den Beginn des Abenteuers von Perse in Saint-Emilion. Ein Anwesen aus dem Jahr 1540, das, nachdem es mehrere Besitzer hatte, von Gerard Perse wieder aufgebaut wurde. Zum einen wurde der gesamte 32 Hektar große Weinberg entwässert, und zum anderen wurden die Weinbereitungsanlagen und die Weinkeller neu gebaut. Das Terroir von Monbousquet ist wirklich außergewöhnlich, mit warmen Kies- und Sand-Ton-Böden, auf denen die Rebsorten Merlot, Cabernet Franc und Cabernet Sauvignon perfekt reifen. Die Trauben werden von Hand gelesen, und im Weinkeller stellen der Chef-Önologe Jean Philipppe Lavautour und der beratende Önologe Michel Rolland den Château Monbousquet her, einen Wein mit modernem Stil, aber mit dem ganzen Charakter des Saint-Emilion. Die Trauben werden ausgewählt und entrappt und anschließend in Edelstahltanks mazeriert und vergoren. Anschließend wird der Wein 20 bis 24 Monate lang in französischen Eichenfässern gelagert, bevor er in Flaschen abgefüllt wird.

Der fleischige, zarte und tiefgängige Château Monbousquet zeigt die typische Reinheit der Weine ausSaint-Emilion, jedoch in einem moderneren Stil. Die Freiheit, bei Null anfangen zu können und sich nicht vor möglichen Winzervorfahren rechtfertigen zu müssen, hat es Perse ermöglicht, einen der wohl exotischsten und sinnlichsten Weine des Bordeaux zu kreieren. Göttlicher Saint-Emilion!